Ein Prozesskran mit einer Rekord-Spannweite von 106 Metern wird künftig in Hamburg-Finkenwerder für die Montage des neuen Airbus-Langstreckenjet A321XLR eingesetzt. Projektiert und gebaut wird der Kran von Demag.
Ein Demag-Prozesskran der Superlative wird in der Montageline des neuen Airbus A321XLR eine im wahrsten Sinne des Wortes tragende Rolle spielen. Bei einem Verfahrweg von 82 Metern Länge beträgt sein Spurmittenmaß nicht weniger als 106 Meter – das ist der längste Kran, den Demag je gebaut hat. Er überspannt die gesamte Fläche der Halle.
Der Zweiträger-Hängekran verfährt an sechs Kranbahnen, die parallel zueinander in Abständen von 24 bzw. 10 Metern an der Hallendecke montiert werden. Ebenso außergewöhnlich wie die Dimensionen sind die Hebezeuge des Zweiträger-Prozesskrans. An dessen Katze befindet sich ein Drehwerk, an dem vier Demag Hubwerke in rechteckiger Anordnung montiert und die in der X- und Y-Achse zueinander verstellbar sind, so dass der Kran die unterschiedlichen Rumpfschalen und -sektionen des Airbus A321XLR handhaben kann.
Somit bietet die Krananlage zusätzliche Freiheitsgrade: auf der Rotationsachse und in der Position der vier Hubwerke zueinander.
Jedes der vier Hubwerke hat eine Tragfähigkeit von 6,25 Tonnen, damit ergibt sich eine Gesamttragfähigkeit von 25 Tonnen. Bedient wird der Kran über eine Funkfernsteuerung. Die Hubwerke werden dabei, je nach Anwahl einzeln oder synchron angesteuert.
Sowohl Katz-, Kran- und Drehantrieb als auch Hub- und Senkbewegung sind stufenlos regelbar. Eine Gleichlaufüberwachung der vier Hubwerke mit niedrigem Toleranzbereich gewährleistet das gleichmäßige Anheben und Absenken der empfindlichen und großformatigen Rumpfschalen ohne das Risiko der Verwindung. Durch die implementierte teilautomatische Zielpositionierung ist der schonende und sichere Transport gewährleistet.
Der Kran wird im Zweischichtbetrieb arbeiten, die Montage ist für April 2022 geplant. Aktuell arbeitet das Demag Projektteam intensiv an der Detailkonstruktion und der Produktionsvorbereitung.
Titelfoto: Demag